Einer von vielen interessanten Vorträgen bei der wissenschaftlichen Tagung in Krk / Foto: Robert Hofrichter
Zwischen dem 30. 9. und 2. 10. 2022 fand auf der Insel Krk die dritte internationale Tagung zum Thema “Klimawandel und die Erhaltung mariner Ökosysteme der Adria“ statt (Klimatske promjene i ocuvanje morskih ekosustava Jadranskog mora ). Zum ersten Mal besuchten die Teilnehmer dieser Konferenz auch das MareMundi Institut Krk (MMIK) in Punat.
Unser Team war mächtig stolz, unsere neue Einrichtung für Forschung, Bildung und Schutz den Fachkollegen unterschiedlicher Disziplinen vorstellen zu können. Wir wollten möglichst viele Mitglieder der wissenschaftlichen Gemeinde in Kroatien kennen lernen, um fruchtbare Kooperationen für die Zukunft zu beginnen. Allen Wissenschaftlern ist klar: Niemand kann alleine die Welt retten. Nur starke Seilschaften haben eine Chance, Positives für eine nachhaltige Entwicklung zu erreichen. MareMundi ist nun Teil dieser Seilschaft in unserem Gastgeberland Kroatien.
Worum ging es bei der Konferenz? Im Mittelpunkt stand der Klimawandel. Aber viele der Vorträge drehten sich um einzelne Arten, zum Beispiel um die Große Steckmuschel (Pinna nobilis), die es nur im Mittelmeer gibt und die vom Aussterben bedroht ist. Innerhalb von wenigen Jahren ist sie aus der nördlichen Adria praktisch verschwunden. Einer der Gründe dafür dürften massive Veränderungen der Küste sein (Baumaßnahmen, Aufschüttungen, Sedimenteintrag, etc.). Es gibt noch zahlreiche weitere Faktoren, etwa eingeschleppte Krankheitserreger, die sich im Mittelmeer breit machen.
Auf der Konferenz sprachen Forscher, die das Mittelmeer und seine Küsten seit Jahrzehnten erforschen. Aus allen Vorträgen wurde klar: Das Ökosystem Adria hat sich massiv verändert. Wir älteren Jahrgänge haben es alle gesehen: Wo wir als Kinder geschnorchelt haben, sieht es heute nicht mehr halb so schön aus. Umso wichtiger ist es, die Umwelt jetzt zu schützen: Wir brauchen Schutzgebiete, verantwortungsvolle Fischerei und internationale Zusammenarbeit.
Wir waren stolz darauf, dass all die brandaktuellen Themen, die von den kroatischen Fachleuten diskutiert wurden, in unserem Standardwerk “Das Mittelmeer“ ausführlich behandelt werden.
Was MareMundi am meisten braucht, um künftig noch mehr für die Ziele des Umweltschutzes zu erreichen, sind (neben finanziellen Mitteln) aktive, begeisterte Mitstreiter, Unterstützer und Helfer, die bereit sind, mit anzupacken. Meldet euch bei uns!
Abschließendes Gruppenfoto mit Wissenschaftlern, Freunden vom Naturschutzbund und dem MareMundi Team / Foto: Robert Hofrichter
Bericht: Robert Hofrichter
Redaktion: Julian Robin
Fotos: Robert Hofricher
Veröffentlicht am 15.10.2022