Das Sommerteam der Saison 2022 posiert vor der brandneuen Station, dem MMIK / Foto: MareMundi

In den ersten beiden Folgen unserer nostalgischen Zeitreise erinnerten wir uns an das erste Jahrzehnt der „Schule am Meer“ von MareMundi auf Krk. Zugleich war es das erste Jahrzehnt von MareMundi als gemeinnütziger und steuerbegünstigter Verein. In diesem dritten Teil wollen wir die dynamischen Entwicklungen der letzten acht Jahre bis in die Gegenwart nachzeichnen.

2017–2019: Das aktive Team von MareMundi wurde in diesen Jahren durch wichtige Unterstützer:innen verstärkt, die von der Haischutzorganisation Sharkproject zu uns wechselten. Mit unserer wachsenden NGO besuchten wir verschiedene Veranstaltungen (wie die Bird Experience im Burgenland), und Teile unseres Teams kamen sogar mit der wunderbaren Jane Goodall zusammen, worauf wir bis heute stolz sind. Zweifellos ist sie ein großes Vorbild für alle, die im Naturschutz aktiv sind. Medien in verschiedenen Ländern berichteten regelmäßig über unsere Arbeit. Auch die Forschung an der Station und darüber hinaus haben wir kräftig angekurbelt. Unser Team zeigte sich „voll motiviert für unsere Meere!“ (siehe Foto). Die Freizeit auf Krk nutzten wir um die Natur der Insel zu erkunden und Arten zu finden, denen man selten begegnet, wie die Empuse (eine Art Gottesanbeterin) und die niedlichen Bilche (Schläfer). Bei allen unseren Aktivitäten begleitete uns die alte Vicky (Irish Terrier der Hofrichters), die damals schon ziemlich in die Jahre gekommen war. Und im Hintergrund wurde bereits fleißig am großen Standardwerk „Das Mittelmeer“ gearbeitet. / Fotos: MareMundi

2020–2021: Die Corona-Pandemie hat natürlich auch unserer NGO und der Station auf Krk zugesetzt. Dennoch haben wir es geschafft einige nette Veranstaltungen durchzuführen. Das absolute Highlight dieser Jahre war die Erscheinung von „Das Mittelmeer“ im Jahr 2020, die Krönung eines 20 Jahre andauernden Kraftaktes. Seitdem sind fast fünf Jahre vergangen, und leider haben sich bisher sämtliche negativen Umweltprognosen des Werkes voll bestätigt (ein Beispiel ist der Klimawandel und die Desertifikation der Mittelmeerregion). / Fotos: Robert Hofrichter

2022: Der größte Durchbruch in der Geschichte von MareMundi erfolgte im Winter 2021/22. Das Gebäude des ehemaligen Supermarktes neben dem Hotel Omorika (unserem Team bestens vertraut, denn hier haben wir über viele Jahre eingekauft) stand schon eine Weile leer. Wir entschieden uns trotz zweier Krisenjahre den großen Schritt zu wagen und bauten es zum MMIK aus – das MareMundi Institut Krk. Gleich zu Beginn der ersten Saison spürten wir, dass es der einzig richtige Schritt war, denn erst mit diesen großzügigen Räumlichkeiten konnten wir unsere drei Ziele – Forschung, Bildung und Schutz – wirklich ernsthaft verfolgen. Die ersten kroatischen Schulen und auch Student:innen aus Zagreb (BIUS) besuchten uns, wir gingen eine stärkere Kooperation mit der Schule in Punat ein, die örtliche Prominenz erschien zur Eröffnung des Instituts und die Medien berichteten wiederholt über uns. Spätestens jetzt wusste praktisch jeder in Punat und viele auf der Insel Krk, wer MareMundi war. Ein großes Schauaquarium wurde zum Blickfang in der Eingangshalle. Und wir konnten den World Ocean Day 2022 zur großen Freude des Teams und der Besucher:innen in einem richtigen Institut zelebrieren. / Fotos: MareMundi

In den letzten zwei Jahren, 2023 und 2024 konnten wir mit dem langjährigen Forschungsprojekt go deep durchstarten. Der Kanal Krusija zwischen Cres und Plavnik ist in süd-nördlicher Ausrichtung mehrere Kilometer lang, etwa einen Kilometer breit und an der tiefsten Stelle 122 m tief. Das ist der Schauplatz unserer Forschungen, zu denen wir Studierende und Wissenschaftler:innen einladen. Hilfst Du mit? Für Studierende ist es eine tolle Chance, denn mehrere Bachelor- und Masterarbeiten sind zu vergeben! Diese Bemühungen sind kein Selbstzweck: Wir wollen mehr über den Kvarner wissen, um ihn künftig besser schützen zu können. Die Krönung unserer Bemühungen ist daher die Initiative MPA4Kvarner – Ein Meeresschutzgebiet für die Kvarner Bucht!

Ja, es tut sich viel, und wir sind ziemlich stolz auf das Erreichte. Zugleich ist uns die Verantwortung des Zivilsektors immer mehr bewusst. Was wir erreicht haben, gleicht nur dem sprichwörtlichen Tropfen auf den heißen Stein. Statt uns auf den Lorbeeren auszuruhen, wollen wir unsere Bemühungen weiter intensivieren – und dazu brauchen wir euch! Nicht nur in Kroatien ist es so, dass der Naturschutz finanziell und personell unzureichend ausgestattet ist. NGOs spielen eine entscheidende Rolle für die Erhaltung der Meere, der Küstenlandschaften und der Natur allgemein.

Hier also einige Impressionen von all dem Geschehen, welches das Leben und die Arbeit von MareMundi ausmacht: Wir wurden für unsere Arbeit mit dem Hans-und-Lotte-Hass-Preis ausgezeichnet, zwischenzeitlich trauerten wir auch um unsere Verstorbenen, wir nahmen bereits zweimal an der größten Wassermesse der Welt, der boot in Düsseldorf, teil, namhafte TV-Teams haben uns besucht und über uns berichtet, wir vergeben Stipendien für Jungforscher:innen, forschen intensiv an den klugen und faszinierenden Oktopussen, führen citizen science Projekte durch, kämpfen gegen die Vermüllung der Natur durch weggeworfene Zigarettenkippen, erfreuen uns sogar der Unterstützung durch Greenpeace, wurden Hauptakteure für eine hochkarätige Radiosendung des ORF und vieles mehr.

Soweit also ein historischer Rückblick auf die bisherige Geschichte des MMIK auf Krk. 2025 feiern wir den 15. Geburtstag von MareMundi in der Rechtsform eines Vereins, einer NGO und NPO. Das ist das beste Alter für Aufbruch zu neuen Ufern: Unser Team ist optimistisch, dass die Zukunft erst begonnen hat. Neben unserem Bildungsangebot für Schulen, Hochschulen und Universitäten (wir sind in der Regel für zwei Jahre im Voraus ausgebucht) gewinnen unsere Forschungs- und Schutzbemühungen immer mehr Bedeutung. Werde auch Du Teil des unseres Teams!



Bericht: Robert Hofrichter
Redaktion: Julian Robin
Fotos: MareMundi, Robert Hofrichter

Veröffentlicht am 27.03.2023