Jane Goodall/Douglas Abrams: Das Buch der Hoffnung
Verlag: Goldmann

Manchmal erscheinen die Probleme der Menschheit übermächtig: Krankheiten und Kriege gab es schon immer, doch wie soll man umgehen mit Situationen wie der Klimakrise, der Versauerung der Ozeane und dem weltweiten Artensterben ? Hat es überhaupt noch einen Sinn, dagegen anzukämpfen?

Das Buch der Hoffnung gibt zahlreiche Gespräche wider zwischen Jane Goodall, der weltberühmten Ikone des Umweltschutzes, und ihrem Co-Autor Doug Abrams. Goodall erklärt sie, warum sie trotz allem noch Hoffnung hat.

„Hast du je die Hoffnung für die Zukunft der Menschheit verloren?“ „Manchmal fragte ich mich, wie ich dazu komme, überhaupt Hoffnung zu empfinden, obwohl wir doch vor riesigen globalen Problemen stehen. Und wenn ich sie mir genauer ansehe, scheinen sie tatsächlich völlig unlösbar zu sein. Wieso hoffe ich dann? Teils, weil ich dickköpfig bin. Ich gebe einfach nicht auf. Aber auch, weil wir nie genau voraussagen können, was die Zukunft bringt. Ist einfach nicht möglich. Niemand kann wissen, wie sich alles entwickelt.“ Als ich hörte, dass Jane ihre Hoffnung geprüft und hinterfragt hatte, empfand ich sie auf seltsame Weise glaubwürdiger.

Jane Goodall nennt vier zentrale Gründe dafür, dass sie trotz der düsteren globalen Realitäten Hoffnung für unsere Welt hat:

– das Wunder des menschlichen Intellekts

– die Widerstandskraft der Natur

– die Kraft der Jugend

– der unbeugsame Kampfgeist der Menschen

Neben philosophischen und wissenschaftlichen Betrachtungen zum Thema Hoffnung erzählt die Wissenschaftlerin und weltbekannte Botschafterin des Artenschutzes anhand von wunderbaren Geschichten aus ihrem Leben, das es in völlig ausweglos scheinenden Situationen trotz aller Widrigkeiten Sinn hat, weiterzumachen.

Aber auch eines ihrer Lieblingsbücher Der Herr der Ringe von JR Tolkien ist für Jane Goodall eine sehr passende Geschichte für unsere heutige Situation:
„Weil die böse Macht, gegen die, die Helden in ihm kämpfen, völlig unbesiegbar scheint – Mordor, die Orks, die Schwarzen Reiter, erst auf ihren Pferden und dann auf diesen fliegenden Ungeheuern. Und auf der anderen Seite Sam und Frodo, die kleinen Hobbits, die ganz allein in die Höhle des Löwen wandern.“ „Ist das jetzt ein Beispiel für den unbeugsamen Kampfgeist der Hobbits?“ Jane lachte. „Ich finde, es liefert uns ein Modell dafür, wie wir den Klimawandel, das Artensterben, Armut, Rassismus, Diskriminierung, Gier und Korruption bekämpfen können. Der Dunkle Herrscher von Mordor und die Schwarzen Reiter stehen für all das Böse, das uns bedroht. Und die Gemeinschaft des Rings, das sind all diejenigen, die für das Gute kämpfen – und es gibt viel zu tun, damit diese Gemeinschaft immer größer wird.“

Die 1934 in London geborene Jane Goodall nutzt ihren weltweiten Ruf als erfahrene Verhaltensforscherin und setzt sich bis ins hohe Alter als Aktivistin für den Umweltschutz ein.

„Meine Botschaft der Hoffnung lautet wie folgt: Jetzt, wo Sie dieses Buch gelesen haben, wissen Sie, dass wir den Kampf gewinnen können, dass es noch Hoffnung gibt – für unsere Zukunft, für unsere Erde, unsere Gesellschaften und unsere Kinder. Allerdings nur, wenn wir mit vereinten Kräften kämpfen! Ich hoffe auch, dass Ihnen klar ist, wie wichtig es ist, dass wir alle etwas tun, jeder und jede für sich.“

Jane Goodall/Douglas Abrams: Das Buch der Hoffnung



Bericht: Helmut Wipplinger
Redaktion: Christina Widmann
Fotos: Verlag Goldmann