Im Jahr 2020 haben wir im Rahmen unseres Studiums die Feldstation RSEC in Dahab besucht. Dort erwarteten uns Chris und Nina, die Tauchbasis an der Promenade direkt am Meer, Beduinen und das ganze Flair des Orients.
Der eigentliche Grund für unseren Besuch war das Modul „Riffökologie“, das in unserem Naturschutzstudium an der Hochschule Anhalt angeboten wurde. Der meeresbiologische Kurs bot uns eine Vielzahl an Einblicken in das komplexe Leben im Roten Meer. Insgesamt dauerte der Aufenthalt fünf Wochen und war für alle von uns eine unvergessliche Zeit. In den ersten 10 Tagen absolvierten wir unsere Tauchscheine, die uns für die restliche Zeit Tauchgänge bis zu einer Tiefe von 18 m ermöglichten. Parallel zu den Tauchgängen lernten wir bei Vorlesungen und Seminaren viel über riffökologischen Themen und diverse damit zusammenhängende Schwerpunkte. Nach einer kleinen Zwischenprüfung und dem Erhalt der Reef Check Certification konnten Daten zu selbst gewählten Themen erhoben und selbständig kleine Forschungen durchgeführt werden. Dafür ermöglichte uns das RSEC Einblicke in verschiedenste Lebensräume entlang der Sinai Küste rund um Dahab. Je nach gesetztem Schwerpunkt wurden verschiedenste Methoden zur Kartierung und Beobachtung ausprobiert und individuelles Arbeiten unterstützt. Abschließend wurde ein zusammenfassender Bericht über unsere Forschungsarbeit erstellt und die Ergebnisse präsentiert.
Neben der studentischen Arbeit hatten wir ausreichend Freizeit, die es uns ermöglichte, die Umgebung zu erkunden. Gemeinsam bestiegen wir den Berg Sinai, um den Sonnenaufgang zu beobachten, was, wie uns Robert später erzählte, am RSEC schon jahrelange Tradition hatte. Wir konnten auch die beduinische Kultur näher kennen lernen. Unvergesslich war zum Beispiel ein Abendessen bei den Beduinen im Wadi Gnai. Dort erwarteten uns lebensfrohe musizierende Menschen, enorm gutes Essen und der sternenübersäte Himmel, wie man ihn in Europa kaum noch kennt – der Zauber des Orients im wahrsten Sinn des Wortes! Zahlreiche naturkundliche Ausflüge bzw. Exkursionen bereicherten den Kurs: So besuchten wir den marinen Nationalpark Ras Mohammed, schnorchelten im Mangrovenwald bei Nabq und besichtigten die anliegende Wüste mit ihren einmaligen Sanddünen.
Die Feldstation bot uns außerdem Möglichkeiten zur weiteren Forschung und somit auch für Abschlussarbeiten. Forschung, Bildung und Schutz sind auch heute die drei Säulen von MareMundi. Später haben wir erfahren, dass das RSEC als Folge diverser Gründe leider schließen musste, doch unser Interesse an Meeresforschung und Meeresschutz blieb. Nach Absolvieren unseres Studiums wendeten wir uns an MareMundi, welches hinter dem RSEC stand. Heute hier als Assistenten, freuen wir uns wieder auf eine unvergessliche und lehrreiche Zeit. Diesmal in Kroatien auf der Insel Krk.
Wir hoffen sehr, dass es irgendwann wieder eine Station am Roten Meer geben wird, damit andere junge Biologen erleben können, was wir erlebt haben. Auch hoffen wir, dass sich immer mehr Menschen finden werden, die gemeinsam zum Schutze der Meere beitragen.
Bericht: Katrin Moeckel, Felix Lumpp
Redaktion: Laura Wemer, MareMundi
Fotos: Katrin Moeckel, Robert Hofrichter
Veröffentlicht am 16.06.2023