Warum Naturschutz für uns alle von entscheidender Bedeutung ist?
Tun Sie mehr als Sie müssen. So vermeiden Sie später ein schlechtes Gewissen.
Wer ist Jørgen Randers? Und kann man derartige Ratschläge überhaupt ernst nehmen? Oder geht es nur um übertriebene Panikmache, wie es sie in der Geschichte schon so oft gegeben hat? Bloß business as usual? Und dann ist die Apokalypse doch ausgeblieben …
Zitiert ist der Satz aus Jørgen Randers Buch “2052“. Der neue Bericht an den Club of Rome. Eine globale Prognose für die nächsten 40 Jahre. Randers wurde 1972 als Koautor der legendären Studie „Die Grenzen des Wachstums“ für den Club of Rome bekannt, der zum Millionenseller wurde und für Furore sorgte. Die Studie wurde zwar in den Anfangsjahren von manchen kritisiert, doch unserer Meinung nach standen genau jene beschwichtigenden Lobbyisten hinter der Kritik, welche im Auftrag von Konzernen, Regierungen und sonstigen Interessensgruppen alles so behalten wollten wie es immer schon war.
Verschließen wir die Augen nicht vor Tatsachen
Der neue Bericht an den Club of Rome „2052“ gehört zu den besten und realistischsten Zusammenfassungen von wissenschaftlich fundierten Zukunftsprognosen für das kommende halbe Jahrhundert, die es derzeit gibt, nach Ansicht von Rezensenten eine „Pflichtlektüre“ und eine „Inspiration für alle, denen die Zukunft unseres Planeten am Herzen liegt“. Wenn Du dir die Zeit nimmst um das Thema ernsthaft zu untersuchen, wirst du selbst erkennen, dass es sich um keine Übertreibungen handelt.
Keine inhaltlose Panikmache
Dir sind bestimmt die von Bild zu Bild geringfügigen Veränderungen aufgefallen. Hier werden komplexe Realitäten der historischen Entwicklung, die sich in erdgeschichtlich kurzer Zeit abspielen, vereinfacht und skizzenhaft dargestellt. Vereinfacht – aber treffend. Und damit sind wir schon bei der zweiten Frage, ob es sich bloß um unbegründete und übertriebene Panikmache handelt und „business as usual“ kann ungestört weiter gehen. Wir sind überzeugt, dass man die Augen nur noch mit beträchtlicher Ignoranz davor verschließen kann, dass die ökologische Lage heute anders ist als je zuvor in der Menschheitsgeschichte. In der Erdgeschichte (lange bevor die ersten Menschen auftauchten) gab es bisher fünf große Aussterbewellen – die „big five“. Die allgemein bekannteste davon hat vor ca. 66 Millionen Jahren die Dinosaurier ausgelöscht.
Vielleicht weißt Du es aber schon: Wir leben bereits in der sechsten …
Beunruhigende Zahlen der neuesten Forschung: Insekten und mit ihnen die Vögel sterben nicht nur in Europa.
Ein trauriges Beispiel ist das Vogelsterben. Du hast bestimmt in den Medien mitbekommen, dass in den letzten 20 Jahren die Zahl der Vögel in Europa um 300 Millionen gesunken ist. Einige Arten sind in Mitteleuropa um 80 Prozent ihrer Population zurückgegangen. Einer der Gründe für den Niedergang der Vogelbestände ist das massive Insektensterben. Überall in den Weltmedien hört man von jenen aktuellen Studien, die aufgezeigt haben, dass die Insektenbestände um 75 Prozent geschrumpft sind. Bei manchen Insektenarten ist der Bestand um bis zu 90 Prozent zurückgegangen. Nur zaghaft sind Regierungen bereit zuzugeben, dass Unkraut- und Insektengifte einen relevanten Einflussfaktor darstellen. Die Entscheidungsfindung in Brüssel und anderen Machtzentren der Welt sind schwer, zu viele Interessen sind in dieses desaströse Spiel involviert.
Wird es die Natur, die Wildnis, die „alte Erde“ nur noch in Medien geben?
Die Welt verändert sich in einem nie dagewesenen Tempo. Wir Menschen dominieren und gestalten den Lebensraum der Erde. Wir haben die Macht, vieles grundsätzlich zu verändern. Vieles steht auf dem Spiel. Vieles kann gerettet werden. Vieles kann verloren gehen.
Wie wird die Lebenswelt unsere Kinder und Enkel aussehen? Welches Ausmaß der Zerstörung werden sie vorfinden? Wird es die Erde, wie wir sie kennen und für selbstverständlich erachten, überhaupt noch geben? Oder wird „die alte Erde“ nur noch in Büchern, Filmen und in der virtuellen Welt zu finden sein?
Kann der Mensch “außerhalb” der Natur leben? Oder ist zu befürchten, dass die Verknappung begrenzter Ressourcen wie Fläche, Wasser, Bäume, Fische und Rohstoffe zu immer größeren Verteilungs-Konflikten führt? Ist es vorstellbar, dass Menschen friedlich auf einer Erde wohnen, die mehr als 75% ihrer Arten verloren hat und die 4°C wärmer ist als heute?
Die Wunder der Unterwasserwelt: Innerhalb kürzester Zeit können sie zugrunde gehen und verschwinden. Das können wir leider gegenwärtig in vielen Korallenriffen der Erde direkt beobachten. Wenn zu viele negative Faktoren zusammen kommen, kann dies innerhalb von Jahren, Monaten, ja Wochen oder sogar Tagen passieren.
Bewusstseinsbildung und was ich und auch Du tun kannst
Du kannst – hier nur einige Beispiele:
- mit anderen über deren Wünsche und Ziele in Sachen Naturschutz reden und diskutieren
- Organisationen unterstützen, die solche Ziele verfolgen. MareMundi würde sich freuen sich mit Dir gemeinsam für Ziele des Naturschutzes einsetzen zu können (siehe hier)
- Parteien oder Politiker wählen, welche sinnvolle Ziele des Naturschutzes verfolgen
- für die Herkunft und die Geschichte jener Dinge interessieren, die Du kaufst und konsumierst und dein Konsumverhalten anpassen und korrigieren
- dich für Dinge oder Dienstleistungen entscheiden, die Dir wie auch der Umwelt guttun und so die Ziele des Naturschutzes unterstützen
- einen Beruf wählen, in dem Du an solchen Zielen aktiv mitarbeiten kannst, oder dich ehrenamtlich für solche Initiativen einsetzen
Mit Optimismus gemeinsam Ziele des Naturschutzes verfolgen
MareMundi bringt der Jugend die dringende Notwendigkeit des Meeresschutzes näher. Helfen auch Sie uns dabei!
Man darf sich – trotz großer ungelöster Herausforderungen – durchaus über die Tatsache freuen, dass im Naturschutz vieles schon gelungen ist. Im besten Fall zieht man daraus die Kraft, die für die Bewältigung der anstehenden Aufgaben notwendig ist.
Zum Beispiel hat man durch effektive Schutzmaßnahmen die Bedrohung für viele Tierarten mildern können. Das ist erfreulich und macht Hoffnung.