Die größten Probleme der Erde – Die Überbevölkerung

Aktuelle Prognosen schätzen, dass wir schon bis zum Jahr 2023 die 8 Milliarden Marke der Weltbevölkerung überschritten haben. Für das Jahr 2100 prognostizieren die Vereinten Nationen 10,9 Milliarden Menschen auf unserem Planeten.

Niedrige Sterberate: Gut für uns als Individuen, schlecht für die Erde

Das enorme Wachstum der letzten wenigen Jahrhunderte ist auf eine erfreulich niedrige Sterberate zurückzuführen. Der Effekt der gesunkenden Sterberate konnte jedoch durch die sinkende Geburtenrate – global aktuell 2,5 Kinder/Frau (2015) – noch nicht ausgeglichen werden. Im Falle einer weiterhin sinkenden Geburtenrate ist aber noch in diesem Jahrhundert eine stabile, nicht mehr wachsende Erdbevölkerung möglich.

Exponentielles Wachstum der Weltbevölkerung, Quelle “Das Mittelmeer”, 2. Auflage 2020, Springer Verlag

Zwischen Optimismus und Pessimismus: Wie geht es weiter? Niemand weiß es ganz genau …

Wieviele Menschen wird es auf der Erde geben? Maximal 8 Milliarden? Maximal 11 Milliarden? Oder doch mehr als 16 Milliarden? Die aktuellen Prognosen, wann die Erdbevölkerung ihr Maximum erreichen und wie hoch dies ausfallen wird, sind sehr unterschiedlich.

Jorgen Randers prognostiziert in seinem Bericht an den Club of Rome 2052 einen Höchststand von 8,1 Milliarden Menschen, der in den 2040-ern erreicht wird (siehe Quelle 2). Das ist sehr optimistisch. Die UN prognostiziert in einem ihrer drei Szenarien bis zu 16 Milliarden Menschen im Jahr 2100 mit dann immer noch steigender Tendenz. Das sind gewaltige Unterschiede.


Es ist unklar, wie all diese Menschen mit Wasser, Nahrung und Wohnraum versorgt werden können und wie bzw. ob die Erde allen Menschen den Lebensstil ermöglichen kann, den sie sich wünschen.

Afrika als Beispiel: Wohin steuert der Kontinent?

Nach allen Prognosen wird die Bevölkerung in Afrika am schnellsten wachsen. 1950 betrug sie 229 Millionen Menschen. 2017 beträgt sie 1.257 Millionen Menschen. Die Geburtsrate Afrikas ist momentan (2019) mit 4,5 Kinder/Frau die absolut höchste weltweit.

Afrika soll damit keineswegs an den Pranger gestellt werden. Aus der hohe Geburtenzahl, der Armut und der strukturellen Unterentwicklung großer Gebiete des Kontinents kann vielmehr abgeleitet werden, dass Afrika dringender denn je die Solidarität der Weltgemeinschaft im Sinne einer fairen Partnerschaft benötigt. Wenn sich die traditionelle Ausbeutung Afrikas durch höher entwickelte Volkswirtschaften fortsetzt, ist eine ökologische und humanitäre Krise des gesamten Kontinents nahezu unausweichlich.

Bildung, Aufklärung und Selbstbestimmung der Frauen schaffen Abhilfe

Auf den ersten Blick scheint ein Versuch Einfluss auf die weltweite Bevölkerungsentwicklung zu nehmen hoffnungslos. Doch es gibt eine Möglichkeit, die sich inzwischen schon in vielen Ländern erkennen lässt: Aufklärung, Bildung, Abkehrt von religiösen Fanatismen und Selbstbestimmung der Frauen. Die sinkende Geburtenrate vieler hochentwickelten Volkswirtschaften oder Schwellenländer ist auf gesellschaftliche Entwicklungen zurückzuführen und nicht auf die direkte Beeinflussung einzelner Frauen. Die 1-Kind-Politik Chinas (1980-2015) hat diesen Trend allenfalls leicht beschleunigt. Nach allgemeinem Konsens haben letztlich die Urbanisierung und die vermehrte Selbstbestimmung der Frauen zum deutlichen Absinken der Geburtenrate geführt.

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